In Memoriam Gerhard Tötschinger


Gerhard Tötschinger ist am 10. August 2016 von uns gegangen. Die Bürgerinitiative Baden trauert um Professor Tötschinger. Auch sie verliert durch das Ableben dieses hochbegabten, rastlosen Humanisten einen Freund und Förderer. Gerhard Tötschinger war auch im Hinblick auf die Geschichte Badens ein Allwissender und vor allem ein kritischer Geist, dessen Credo die Pflege und Erhaltung historischer Bauwerke und deren gewachsenes Umfeld war. Er hat sich nie gescheut, seine Analysen jedem, der es hören wollte und vor allem jenen, die es nicht hören wollten, zu präsentieren und unsere Verpflichtung für Tradition und Kultur einzufordern.

   

Durch den vorbildlichen Kauf von zwei Häusern im Schlossergäßchen, zusammen mit Christiane Hörbiger, hat er es ermöglicht, die Einheit dieses historischen Ensembles zu erhalten und somit vor der Zerstörung zu bewahren. Allein durch diesen aktiven Denkmalschutz ist ihm ein Platz in der Badener Geschichte sicher. Noch am 6. Juni 2016 hat Gerhard Tötschinger an einem Meeting, organisiert durch die Bürgerinitiative, im Herzoghof teilgenommen. Er hat die Einladung dazu gerne und als Selbstverständlichkeit angenommen. Wir sind ihm für sein Kommen und seine Beiträge in der Diskussion, die maßgeblich zum Erfolg dieser Veranstaltung geführt haben, ganz besonders dankbar.

 

 Wir wissen aber auch, dass Gerhard Tötschinger nicht ersetzbar ist. Es ist uns aber ein Anliegen, seine Sicht der Dinge zu bewahren und das zu tun, wofür er sich in seinem Leben berufen fühlte, nämlich wertvolles Kulturgut in seinem Bestand zu verteidigen und vor Unwissenheit, Kurzsichtigkeit und Unvermögen, somit auch gegen den derzeit herrschenden Zeitgeist zu schützen. Wir dürfen Frau Christiane Hörbiger unser tiefempfundenes Beileid aussprechen. Gerhard Tötschinger wird als Mensch, Künstler, Schriftsteller und Freund Badens weiterleben.

  

Karl Zweymüller

 

Das Bild zeigt die Teilnehmer der Veranstaltung vom 6. Juni 2016. Von links nach rechts: Christiane Hörbiger, Gerhard Tötschinger, Karl Zweymüller, Lotte Tobisch, August Breininger, Gregor Henckel- Donnersmarck