Parkgarage Valeriestraße


Im Jahre 2015 wurde anlässlich des Baufortschrittes der 4 Wohnblocks in der Antonsgasse 18/Valeriestraße 13-15 sowie des massiven Ausbaues von Dachgeschoßwohnungen in der Antonsgasse 19-21 und der Mühlgasse 2-4 seitens der Stadtgemeinde Baden ein Parkhaus auf dem derzeitigen Parkplatz in der Valeriestraße „angedacht“ (Abb.1,2).

Abb. 1: Dieses Bild zeigt die derzeitige Situation des Parkplatzes Valeriestraße/Palffygasse

Abb. 2: Links im Bild die Situation 2013. Aufnahme Bundesamt für Eich-und Vermessungswesen. Rechts im Bild eine von der Bürgerinitiative veranlasste Drohnenaufnahme vom Juli 2015. Diese Drohnenaufnahme wurde von einer Fachfirma durchgeführt, die dafür eine Bewilligung der Austro Control erhalten hat. Es zeigt sich ein Totalverbau des Grundstücks mit vier Wohnblöcken mit 41 Wohneinheiten. Unten rechts: der Parkplatz Valeriestraße/Palffygasse.

Die Bürgerinitiative stellte daraufhin die Frage, warum die Stadt Baden, die ohnehin pleite ist, für ein Parkhaus aufkommen soll, nur deshalb, damit die Baulobby ihre Wohnungen besser verkaufen kann (Abb. 2). Zum anderen muss die Feststellung gemacht werden, dass dieses Zubauen der Innenstadt („Verdichtung im Zentrum“) die derzeitige Marschrichtung des Bauamtes darstellt. Von Professor Lötsch, dem diese Bilder gezeigt wurden, stammt der Ausspruch: „Das ist keine Stadtverdichtung, das ist eine Stadterstickung.“

  

Ähnliches ist jetzt für die Wassergasse geplant. Es soll nämlich anstelle des „Billa“ ein 5-stöckiges Haus errichtet werden mit allen Konsequenzen der Stadterstickung. Der Entwurf zur Änderung des Bebauungsplanes ist abrufbar unter Download. Interessant sind auch die belletristischen Verrenkungen in diesem Entwurf mit dem man nachweisen möchte, dass die Errichtung eines 5-stöckigen Neubaus in der Wassergasse den dort "siedlungstypischen Strukturen" entspricht. Angebrachter wäre hier wohl ein Aufsatz mit dem Titel: "Sie wünschen, wir widmen."

 

Es gibt somit das vorgegebene Ziel des Bauamtes, das Zentrum zu verdichten. Dies geht ohne Frage Hand in Hand mit den Intentionen der Baulobby, die somit freie Hand zur Durchsetzung ihrer Gewinnmaximierung auf Kosten von Stadtbild und Lebensqualität der Bewohner hat. Dass dieses Zubauen des Zentrums mit einer starken Steigerung des Verkehrsaufkommens einhergeht, ist ebenfalls klar. Pro Wohnung dieser Kategorie ist mit etwa 2 Fahrzeugen zu rechnen. Berücksichtigt man die Tiefgarage von Valeriestraße 13-15 mit etwa 45 Plätzen, so bleiben noch zwischen 30 und 40 Fahrzeuge über, für die es keine Stellflächen gibt. Für diese Zunahme an Neubauten fehlen somit Parkplätze, eine logische Konsequenz, die sich mit weiteren Verbauungen noch verstärken wird. Der Parkraum der Badener Bevölkerung wird somit aufgrund der zunehmenden Zahl von Luxuseigentumswohnungen immer geringer. Dass seitens der Baulobby nun Parkhäuser gefordert werden, ist nachvollziehbar.

 

In der Einschaltung der Badener Zeitung vom 3. September 2015 wurde seitens der Bürgerinitiative ein Entwurf eines solchen Parkhauses gezeigt, um die Dimensionen dieses geplanten neuerlichen Eingriffes in das Stadtbild zu demonstrieren. Abb. 3, 4


Abb. 3

Linkes Bild: Ansicht von der Valeriestraße

Abb. 4

Rechtes Bild: Ansicht von der Palffygasse

Verglichen mit dem Wohnzimmerfenster des Nebenhauses ist die Etagenhöhe sogar sehr niedrig angenommen.


Es erschien nun in der Badener Zeitung vom 31. März ein Beitrag eines Herrn Pristou, der der Meinung ist, dass die Bürgerinitiative eine falsche Dimension dieses Entwurfes veröffentlicht und somit die Bevölkerung mit einer „monströsen Skizze“ verschreckt hätte. Sein Entwurf zeigt nun ein Parkhaus mit 2 unterirdischen Geschoßen und 2 Oberdecks, somit eine noch wesentlich teurere Variante, die noch dazu, da unbewacht, in der Nacht ein beträchtliches Sicherheitsrisiko darstellen würde. Der in der Badener Zeitung abgebildete Entwurf des Baumeisters bedient sich weiters eines einfachen Tricks, in dem er eine Darstellung von oben, eine Luftaufnahme simuliert. 

  

Wir haben uns nun die Mühe gemacht, unseren Entwurf in Gegenüberstellung zur Realität, d.h. zu einer im Bau befindlichen Parkgarage zu zeigen, nämlich zu dem Bau, der gerade am Bahnhof entsteht. Diese Gegenüberstellung zeigt, dass der Entwurf der Bürgerinitiative keineswegs überdimensioniert, sondern eher noch moderat ausgefallen ist. Warum Herr Pristou das nicht selbst erkannt hat, kann diskutiert werden. Er sollte jedenfalls in nächster Zeit beim Bahnhof vorbeifahren, um sich über die tatsächlichen Dimensionen eines solchen Baues zu informieren. Abb. 5, 6.

Abb. 5

Abb. 6


  

Die beiden Bilder zeigen die im Bau befindliche Parkgarage am Bahnhof. Die hier einsehbaren Etagenhöhen entsprechen in etwa den von uns in Abbildung 3 und 4 gemachten Angaben. Insgesamt handelt es sich um ein monströses Bauwerk, welches in dem Ensemble Valeriestraße/Palffygasse nichts zu suchen hätte. Dass sich die Bewohner der Valeriestraße und Umgebung kürzlich gegen einen solchen weiteren Monsterbau ausgesprochen haben, zeigt Augenmaß und Voraussicht.

 

 

 

Richtigstellung. Folgender Inhalt des Artikels zur Parkgarage Valeriestraße vom 29.04.2016, wird hiermit richtig gestellt:

Bei dem im Artikel zitierten Herrn Pristou handelt es sich um einen Unternehmer, der berechtigt ist, die Berufsbezeichnung eines Baumeisters zu führen. Die Behauptung, dass Herr Pristou vorgebe, Baumeister zu sein, wird daher widerrufen.

Dies ändert jedoch in keiner Weise unsere Beurteilung des Projektes "Parkhaus Valeriestraße".